
Den Profifußball fest im Blick
Schule, Freizeit, Wochenende – so sieht das Leben der meisten 15-Jährigen aus. Nicht so für Montrell Culbreath, der nicht nur für den FC Kaiserslautern aufläuft, sondern seit Kurzem auch das Trikot der deutschen und der US-amerikanischen Junioren-Nationalmannschaften trägt. Wer seine Vorbilder sind und wie er so viel Fußball und Schule unter einen Hut bringt, hat er für mich im Interview erzählt.
Hallo Montrell. Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Berufung in die deutsche Nationalmannschaft. Weißt Du noch, wo Dich die Nachricht erreicht hat?
Montrell Culbreath: Hallo und vielen Dank. Ja klar weiß ich das noch, das war auf dem Nachhauseweg von der Schule. Ich habe gleich meine Mama angerufen, weil ich mir nicht sicher war, ob ich wirklich im Kader bin, oder nur auf Abruf stehe. Ich habe mich unglaublich gefreut.
Zum Einstand gab es im September ein 3:0 gegen Österreich. Wie war das erste Spiel auf internationaler Bühne für Dich?
Es war sehr aufregend und eine sehr schöne Erfahrung.

2022 hatte aber noch mehr in petto, im November wurdest Du auch für die US-Junioren nominiert – kein Problem dank doppelter Staatsbürgerschaft. Was war bewegender für Dich?
Ich würde sagen, es war genauso aufregend, da es ja für die USA auch meine erste Nominierung war. Daher kamen dort auch sehr viele neue Eindrücke und Erfahrungen auf mich zu.
Für Deutschland und den FCK läufst Du im Mittelfeld auf, bei den USA als rechte Spitze. Wo fühlst Du Dich wohler?
Ich werde beim FCK eigentlich auch meistens als rechter Flügel eingesetzt – das ist schon meine Hauptposition, auf der ich mich sehr wohlfühle. Aber im Mittelfeld spiele ich auch ab und an.
Wer sind Deine großen Vorbilder? Und was findest Du an ihnen besonders gut?
Mein Vorbild ist Kylian Mbappé. Ich mag, wie er spielt. Er ist sehr schnell und schafft es wie kaum ein anderer, sich mit Finten perfekte Abschlusssituationen herauszuspielen.

Mit den Spielen im Verein, den Nationalteams und der Schule hast Du einiges zu tun. Wie bekommst Du das alles unter einen Hut?
Manchmal ist es ein bisschen schwer, aber ich habe eine tolle Schule, die mich bestmöglich unterstützt. Wenn ich für Lehrgänge oder Spiele fehlen sollte, kann ich den Stoff anderweitig nachholen. Auch wenn ich eine Arbeit verpasse, bekomme ich die Möglichkeit, diese nachzuschreiben.
Bleibt da überhaupt noch Zeit für andere Hobbys und Freunde? Oder einfach mal relaxen?
Für andere Hobbys bleibt nicht wirklich viel Zeit. Meine Freunde treffe ich schon, wenn ich Zeit habe.
Was machst Du am liebsten, wenn sich mal nicht alles um Fußball dreht?
Playstation mit Freunden spielen oder einfach nur Netflix schauen.
Du hast mit 15 schon eine Menge erreicht – Du spielst bei einem der traditionsreichsten Vereine Deutschlands und in zwei Nationalmannschaften. Was sind Deine Ziele für die Zukunft?
Wie bei jedem Spieler ist es natürlich mein Ziel, im Profifußball anzukommen. Dafür arbeite ich jeden Tag. Aber ich weiß auch, dass das ein sehr langer Weg ist. Wenn ich dann während meiner Karriere den einen oder anderen Titel gewinnen würde, wäre das wirklich überragend. Auch davon träumt wahrscheinlich jeder Fußballer in meinem Alter.

Und jetzt nicht ganz so weit vorausgeschaut: Was steht für Dich als nächstes an?
Mein nächster Schritt ist einfach, mich weiterzuentwickeln. Alles andere lasse ich auf mich zukommen.
Vielen Dank für das Interview, Montrell. Wir wünschen Dir viel Erfolg für die Zukunft!