Würden Sie sich selbst als Workaholic bezeichnen? die sich mit solchen Body-Shaming-Attacken konfrontiert sehen? TITELTHEMA Nein, allein das Wort klingt doch schon ungesund. Ich habe zwar einen eng getakteten Terminkalender, aber ich bin nicht süchtig nach Arbeit – und möchte auch nicht mehr arbeiten, als mir seelisch und körperlich guttut. Ich finde, jeder muss seine eigene Balance finden. Balance ist wichtig – auf dem Tanzparkett wie im wahren Leben. Sonst fällt man hin. Schrill, charmant, schlagfertig – und immer super gelaunt: Als Jury-Mitglied bei „Let‘s Dance“ sind Sie ein wahres Energie- bündel. Wie unterscheidet sich die Fernsehfrau von der privaten Motsi Mabuse? Klar, in der bunten Fernsehwelt geht es vor allem um Glamour, Spaß, Unterhaltung, Action. Auch privat bin ich meist gut gelaunt, weil ich generell gerne lache und ein positiver Mensch bin. Ich genieße aber auch die Ruhe, zum Beispiel während langer Spaziergänge durch die Natur. Abgesehen davon bin ich ein totaler Familienmensch – und lege Wert auf Natürlichkeit abseits der Kameras: Wenn ich zu Hause bei meiner Familie bin, brauche ich weder Make-up noch Glitzer- kleider oder toupierte Haare. Welche Rolle spielt Ernährung in Ihrem Leben? Als langjährige Leistungssportlerin und viel beschäftigte Unterneh- merin brauche ich natürlich Power. Ich achte daher sehr darauf, mich ausgewogen und vitaminreich zu ernähren, indem ich viele frische Lebensmittel verwende und mich auf Proteine, Ballaststoffe und gesunde Fette konzentriere. Ich esse viel Obst und Gemüse, Vollkorn produkte, eher Fisch als Fleisch. Unmittelbar nach Ihrer Schwangerschaft hagelte es im Netz hämische Kommentare wegen Ihres Gewichts. Was raten Sie Frauen, Wir sollten uns von dem Gedanken verabschieden, dass es die einzig wahre Idealfigur gibt. Erst recht während oder nach der Schwangerschaft verändert sich der Körper. Das ist doch das Natürlichste der Welt! Wer sich an den ver- meintlichen „Problemzonen“ anderer Menschen stört, hat offenbar selbst ein Problem. Daher sollte man negative Kommentare oder Beleidigungen gar nicht erst lesen. Je- der Mensch ist gut so, wie er ist. Niemand braucht sich vor einer mehr oder weniger anonymen Internet-Community zu rechtfertigen, das ist totale Zeitverschwendung. Wie halten Sie sich fit? Ich versuche, täglich aktiv zu sein, gehe regelmäßig im Wald spazieren, mache Yoga, gehe ins Fitnessstudio, habe sogar ein eigenes Workout-Programm entwickelt. Und natürlich tanze ich regelmäßig. Ihnen und Ihrem Mann gehört eine Tanzschule im hessischen Kelkheim. Was ist für Sie das Besondere am Tanzen? Was ver- mitteln Sie Ihren Tanzschülern in Ihren Kursen? Es geht einfach um den Spaß an der Musik, an der Be- wegung. Beim Tanzen lernt man auch viel über sich selbst. Das Tanzen kann gerade jungen Frauen ein positives Körpergefühl schenken. In unserer Tanzschule in Kelkheim vermitteln wir den Frauen auch, wie wichtig es ist, sich selbst zu lieben, Selbstbewusstsein aufzubauen und seine Weiblichkeit zu spüren. Verraten Sie uns zum Schluss Ihren Lieblingstanz? Früher habe ich am liebsten Samba getanzt. Da konnte ich mein Temperament so richtig ausleben (lacht). Heute mag ich die Rumba. In diesen Tanz kann man jede Menge Ge- fühl und Leidenschaft legen, die Bewegungen sind schön fließend. Motshegetsi „Motsi“ Mabuse ist eine ehemalige Welt- klassetänzerin, Tanzsporttrainerin, Choreografin und Wertungsrichterin. Die gebürtige Südafrikanerin kam mit 18 Jahren der Liebe wegen nach Deutschland. Seit 2011 sitzt sie neben Joachim Llambi und Jorge González in der Jury der RTL-Show „Let‘s Dance“. Motsi Mabuse hat zwei Bücher veröffentlicht: „Chili im Blut. Mein Tanz durchs Leben“ (Bastei Lübbe) sowie „Finding My Own Rhythm“ (Random House UK). 15