übrig bleiben (Zusatzstoffe, Medikamente), werden hier ausgebremst. Nur ein intaktes, stabiles Mikrobiom kann seinen Job, unter an- derem die Aufrechterhaltung eines stabilen Immunsystems, dauerhaft ordentlich erledigen. Wenn der Darm aus dem Gleichgewicht kommt Wir nehmen ständig direkten Einfluss auf un- seren Darm – im positiven Sinn, aber leider auch negativ. Die Mikroorganismen im Darm stehen in einem bestimmten Verhältnis zuei- nander, da ist ein ständiges Kommen und Gehen von neuen Bakterienstämmen. Um optimal arbeiten zu können, erwarten unsere Untermieter eine vielfältige, möglichst natür- liche, unverarbeitete Nahrung. Die Einnahme bestimmter Medikamente und eine ungesun- de Lebensführung können diese Balance stören. Die guten Keime werden dadurch zu- rückgedrängt, die schlechten vermehren sich überproportional. So entstehen giftige Stoff- wechselprodukte und Entzündungen, die den Darm belasten und ihn in seiner Funktion einschränken. Fremdstoffe werden nicht mehr ausreichend abgewehrt und es kann zu entzündlichen Prozessen kommen. Blähungen, Aufstoßen und Krämpfe im Darm, Koliken sowie schmieriger, stark riechender Stuhl sind mög- liche Folgen. Das Immunsystem beginnt zu „schwächeln“, der Körper wird anfälliger für Infekte, Allergien, rheumatische Erkrankungen und Hautleiden. Aber auch die Entstehung von Krankheiten, die man eher mit dem Gehirn in Verbindung bringt, wie Demenz, Morbus Par- kinson und sogar Depressionen, kann ihre Ursache im Darm haben. Der Einfluss von Stress Neben der Ernährung spielen auch fehlende Bewegung und Stress eine wichtige Rolle für die Darmgesundheit. Seelische Belastungen, innere Konflikte und Leistungsdruck bringen die Verdauung aus dem Takt und können zum sogenannten Reizdarmsyndrom führen. For- scher und Ärzte gehen davon aus, dass dabei die Kommunikation zwischen Kopf und Darm ins Stocken gerät. Das sogenannte Bauchhirn, ein Netzwerk von Nervenzellen in der Darm- wand, steuert die Verdauung selbstständig. Zwischen ihm und dem Gehirn fließen Infor- mationen in beide Richtungen. Psychische Belastungen und Stress aktivieren über das Bauchhirn die Darmtätigkeit und können so Krämpfe, Blähungen, Durchfall und Verstop- fung auslösen. Dinge, die der Darmflora schaden können Oft sind wir uns dessen gar nicht bewusst, welche Dinge sich schädlich auf unsere Darm- flora auswirken können. Zu ihnen gehören • Antibiotika (reißen Löcher in die Darmbarriere), • Hormonpräparate wie die Antibabypille, • Chlor im Leitungswasser, • Fluoride, • Zucker und Fett, • Zusatzstoffe in Lebensmitteln, vor allem Süßstoffe und Emulgatoren, • Pestizid-Rückstände und • Stress. 13 Ernährungstipps für einen gesunden Darm – Bakterien hegen und pflegen Durch eine gesundheitsfördernde Ernährung können wir unseren Darm aktiv unterstüt zen. Wer folgende Punkte beachtet, macht es seinem Darm einfach: stimuliert das Nervensystem im Darm und regt dadurch die Muskeltätigkeit des Darms, die sogenannte Peristaltik, an. Ein kleiner Verdauungsspaziergang oder gymnastische Übungen reichen dafür schon aus. 1. Trinken Ausreichend Flüssigkeit sorgt dafür, dass die Ballaststoffe im Nahrungsbrei gut quellen und leichter transportiert werden können. Daher sollte man mindestens 1,5 Liter pro Tag trin- ken. Am besten eignen sich Wasser und un- gesüßte Früchte- oder Kräutertees. 2. Gründlich kauen Verdauung beginnt bereits im Mund. Wer sich genügend Zeit für seine Mahlzeit lässt, sorgt dafür, dass alle Nahrungsbestandteile gut zerkleinert und bereits mit Verdauungsenzy- men eingespeichelt werden. Diese Vorarbei- ten entlasten den Darm. 3. Viel Bewegung Die An- und Entspannung des Körpers bei Bewegung sowie sportlicher Anstrengung 4. Regelmäßiger Bakteriennachschub Experten raten, regelmäßig Lebensmittel mit Milchsäurebakterien zu sich zu nehmen. Besonders geeignet sind gesäuerte Milchpro- dukte wie Naturjoghurt, Dickmilch, Kefir oder Buttermilch, aber auch rohes Sauerkraut oder asiatische Lebensmittel wie eingelegter Ingwer sind optimale Milchsäurelieferanten. 5. Ballaststoffreich essen Ballaststoffe stecken vor allem in Gemüse, Obst und den äußeren Schalen des Getreide- korns. Während Nährstoffe aus der Nahrung uns Menschen ernähren, wird unsere Darm- flora von diesen Nahrungsresten ernährt. Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel buntem Gemüse, Vollkornprodukten und Obst wirkt wie ein Fitnessprogramm für den Darm.