Oktober 2023

„Familie ist mein Zuhause, mein Schlüssel zum Glück”

„Familie ist mein Zuhause, mein Schlüssel zum Glück”

Weltklassetänzerin, Unternehmerin, Jurorin bei „Let‘s Dance“: Motsi Mabuse hat mit ihren 42 Jahren bereits eine beachtliche Karriere aufs Parkett gelegt. Im Interview spricht die gebürtige Südafrikanerin, die sich mit einer Tanzschule im hessischen Kelkheim niedergelassen hat, über ihre persönlichen Wohlfühlfaktoren, Fitness, Ernährung und ihren Lieblingstanz – die Rumba.

Motsi, Sie haben Ihrem Mann Evgenij vor einigen Monaten zum zweiten Mal das Jawort gegeben. Wie wichtig sind Ihnen eine glückliche Partnerschaft und Familie?

Motsi Mabuse: Familie ist mein Zuhause, mein Schlüssel zum Glück. Und viel wichtiger als Karriere. Natürlich ist es schön, beruflich voranzukommen, aber viele Menschen setzen sich dabei viel zu sehr unter Druck. Um Erfolg zu haben, sollte man ehrgeizig sein, aber nicht verbissen. Ich finde, das Privatleben sollte an erster Stelle stehen – schon der eigenen seelischen Gesundheit zuliebe.

Wie schaffen Sie es, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen?

Ich denke, die Schlüsselwörter sind Planung und Organisation. Ich versuche, meinen Alltag so zu strukturieren, dass ich genügend Zeit für meine Arbeit, mein Training, meine Familie und meine Hobbys habe. Manchmal bedeutet das, früh aufzustehen oder bis spät in die Nacht zu arbeiten. Die Gesundheit darf dabei jedoch nicht auf der Strecke bleiben.

Würden Sie sich selbst als Workaholic bezeichnen?

Nein, allein das Wort klingt doch schon ungesund. Ich habe zwar einen eng getakteten Terminkalender, aber ich bin nicht süchtig nach Arbeit – und möchte auch nicht mehr arbeiten, als mir seelisch und körperlich guttut. Ich finde, jeder muss seine eigene Balance finden. Balance ist wichtig – auf dem Tanzparkett wie im wahren Leben. Sonst fällt man hin.

Schrill, charmant, schlagfertig – und immer super gelaunt: Als Jury-Mitglied bei „Lets Dance“ sind Sie ein wahres Energiebündel. Wie unterscheidet sich die Fernsehfrau von der privaten Motsi Mabuse?

Klar, in der bunten Fernsehwelt geht es vor allem um Glamour, Spaß, Unterhaltung, Action. Auch privat bin ich meist gut gelaunt, weil ich generell gerne lache und ein positiver Mensch bin. Ich genieße aber auch die Ruhe, zum Beispiel während langer Spaziergänge durch die Natur. Abgesehen davon bin ich ein totaler Familienmensch – und lege Wert auf Natürlichkeit abseits der Kameras: Wenn ich zu Hause bei meiner Familie bin, brauche ich weder Make-up noch Glitzerkleider oder toupierte Haare.

Welche Rolle spielt Ernährung in Ihrem Leben?

Als langjährige Leistungssportlerin und viel beschäftigte Unternehmerin brauche ich natürlich Power. Ich achte daher sehr darauf, mich ausgewogen und vitaminreich zu ernähren, indem ich viele frische Lebensmittel verwende und mich auf Proteine, Ballaststoffe und gesunde Fette konzentriere. Ich esse viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, eher Fisch als Fleisch.

Unmittelbar nach Ihrer Schwangerschaft hagelte es im Netz hämische Kommentare wegen Ihres Gewichts. Was raten Sie Frauen, die sich mit solchen Body-Shaming-Attacken konfrontiert sehen?

Wir sollten uns von dem Gedanken verabschieden, dass es die einzig wahre Idealfigur gibt. Erst recht während oder nach der Schwangerschaft verändert sich der Körper. Das ist doch das Natürlichste der Welt! Wer sich an den vermeintlichen „Problemzonen“ anderer Menschen stört, hat offenbar selbst ein Problem. Daher sollte man negative Kommentare oder Beleidigungen gar nicht erst lesen. Jeder Mensch ist gut so, wie er ist. Niemand braucht sich vor einer mehr oder weniger anonymen Internet-Community zu rechtfertigen, das ist totale Zeitverschwendung.

Wie halten Sie sich fit?

Ich versuche, täglich aktiv zu sein, gehe regelmäßig im Wald spazieren, mache Yoga, gehe ins Fitnessstudio, habe sogar ein eigenes Workout-Programm entwickelt. Und natürlich tanze ich regelmäßig.

Ihnen und Ihrem Mann gehört eine Tanzschule im hessischen Kelkheim. Was ist für Sie das Besondere am Tanzen? Was vermitteln Sie Ihren Tanzschülern in Ihren Kursen?

Es geht einfach um den Spaß an der Musik, an der Bewegung. Beim Tanzen lernt man auch viel über sich selbst. Das Tanzen kann gerade jungen Frauen ein positives Körpergefühl schenken. In unserer Tanzschule in Kelkheim vermitteln wir den Frauen auch, wie wichtig es ist, sich selbst zu lieben, Selbstbewusstsein aufzubauen und seine Weiblichkeit zu spüren.

Verraten Sie uns zum Schluss Ihren Lieblingstanz?

Früher habe ich am liebsten Samba getanzt. Da konnte ich mein Temperament so richtig ausleben (lacht). Heute mag ich die Rumba. In diesen Tanz kann man jede Menge Gefühl und Leidenschaft legen, die Bewegungen sind schön fließend.

Motshegetsi „Motsi“ Mabuse ist eine ehemalige Weltklassetänzerin, Tanzsporttrainerin, Choreografin und Wertungsrichterin. Die gebürtige Südafrikanerin kam mit 18 Jahren der Liebe wegen nach Deutschland. Seit 2011 sitzt sie neben Joachim Llambi und Jorge González in der Jury der RTL-Show „Let‘s Dance“. Motsi Mabuse hat zwei Bücher veröffentlicht: „Chili im Blut. Mein Tanz durchs Leben“ (Bastei Lübbe) sowie „Finding My Own Rhythm“ (Random House UK).