Herbstzeit – Wanderzeit
Nach Sommerende, wenn die Tage wieder kürzer, die Luft frischer und das Laub der Bäume immer farbenfroher wird, zieht es viele Naturfreunde raus in den Wald. Wer dann die Wanderschuhe schnürt, sollte vor allem gut vorbereitet sein. Wir geben Tipps für die ungemütlich-gemütliche Jahreszeit – und werfen einen Blick auf regionale Wanderrouten für jedermann.
Wandern macht glücklich. Kein Wunder, dass es in den zurückliegenden Coronajahren mit all den Lockdowns, Kontaktbeschränkungen und Co. immer mehr Bundesbürger raus in die Natur zog. Waren es 2019 rund 7 Millionen, die in ihrer Freizeit häufig wandern gingen, so stieg diese Zahl auf über 8,3 Millionen im Jahr 2022 an.*
Aber was genau macht eigentlich so glücklich beim Wandern?
Neben der Bewegung, die uns körperlich fit hält und für die Ausschüttung von Glückshormonen wie Dopamin und Serotonin sorgt, ist es vor allem das mit dem Wandern einhergehende Naturerlebnis, das uns guttut. Gerade im Herbst warten die Wälder und idyllischen Wanderwege in der Natur mit vielen bunten Farben auf, die kühle Luft, die wir einatmen, belebt Körper und Geist. Unser Kopf wird frei, wir lassen den stressigen Alltag hinter uns und erfreuen uns am stetigen Wandel der Landschaft.
Achtsam im Hier und Jetzt
Beim Wandern werden wir eins mit der Natur, der gleichbleibende Rhythmus der Bewegung hat etwas geradezu Meditatives. Indem wir uns Schritt für Schritt ganz auf uns selbst besinnen, uns gedanklich auf das Hier und Jetzt fokussieren, sorgen wir für Entschleunigung und ein gesteigertes Wohlbefinden. Stichwort: Achtsamkeit. Sie lässt uns beim Wandern unsere innere Mitte finden, macht uns ruhig, ausgeglichen und zufrieden.
Für ein optimales Wandererlebnis ist es dabei wichtig, einige Vorbereitungen zu treffen. Mit unseren Anfängertipps fürs Wandern im Herbst kommen Sie entspannt ans Ziel und können Ihren Ausflug in die Natur in vollen Zügen genießen:
1. Im Hellen aufbrechen – und ans Ziel kommen
Im Herbst werden die Tage wieder merklich kürzer. Damit man unterwegs nicht irgendwann vom Einbruch der Dunkelheit überrascht wird, sollte man sich vor seiner Wanderung informieren, wann genau die Sonne untergeht. Eine Taschen- oder Stirnlampe im Rucksack sorgt für zusätzliche Sicherheit.
2. Schlechtes Wetter gibt es nicht – nur schlechte Kleidung
Wer friert, verliert! Das gilt natürlich auch fürs Wandern. Daher: Schauen Sie sich vor Ihrer Tour die Wettervorhersage an und wählen Sie die passende Kleidung aus. Erfahrene Wanderer schwören auf die sogenannte Zwiebeltechnik, bei der die Kleidung aus drei Schichten besteht:
- Die erste Schicht bilden die Kleidungsstücke, die direkt auf der Haut liegen. Hier empfiehlt sich enganliegende Funktionswäsche, die den Schweiß vom Körper wegtransportiert. So bleibt dieser schön trocken und warm.
- Die zweite Schicht dient vorwiegend der Isolation gegen Kälte. Ein Pullover oder langes Shirt aus Merinowolle oder eine nicht zu dünne Fleecejacke ist hier das Mittel der Wahl.
- Die dritte Schicht ist den Wettereinflüssen von außen ausgesetzt und sollte gerade in der nasskalten Jahreszeit regen- und winddicht sein. Hier eignen sich Soft- oder Hardshelljacken mit wasserabweisender Textur. Je nach Temperatur können auch eine Mütze und Handschuhe von Vorteil sein.
3. Wanderschuhe: Bequem, fest, rutschsicher
Unbequeme Schuhe sind an sich schon störend – beim Wandern, wo unsere Füße über einen längeren Zeitraum überdurchschnittlich stark beansprucht werden, sind sie erst recht ein absolutes No-Go! Daher sollte man auf leichtes, festes Schuhwerk achten, das einem die nötige Stabilität beim Wandern bietet. Unser Tipp: Am besten laufen Sie neue Wanderschuhe zunächst bei Spaziergängen ein. Und: An kühlen Herbsttagen trocknen Wanderwege langsamer ab. Je nach Temperatur und Wetterlage besteht Frost- und damit auch Rutschgefahr. Achten Sie daher auf eine griffige Profilsohle.
4. Für den Notfall: Smartphone mitnehmen
Wer bei ungünstigen Witterungsbedingungen trotz guten Schuhwerks doch einmal stürzt und sich dabei so stark verletzt, dass er nicht mehr weiterlaufen kann, kann mit seinem Smartphone nach Hilfe rufen. Die meisten Smartphones und Smartwatches verfügen über GPS-Tracking, sodass der eigene Standort in der Regel problemlos übermittelt werden kann. Achten Sie im Vorfeld Ihrer Wanderung darauf, dass der Akku ausreichend geladen ist.
5. Bei längeren Touren: Essen und Trinken nicht vergessen
Sollte Ihr Wandertrip etwas länger dauern, darf die nötige Verpflegung nicht fehlen. Auch im Herbst wichtig: Trinken Sie ausreichend! Am besten Wasser oder ungesüßten Tee. Und wenn Sie planen, unterwegs in einer Gaststätte einzukehren, checken Sie unbedingt vorher die Öffnungszeiten. Nicht dass Sie nachher mit knurrendem Magen vor verschlossenen Türen stehen …
Wandern in der Region
Haben auch Sie wieder Lust bekommen, die Wanderschuhe zu schnüren? Oder ist das Wandern vollkommenes Neuland für Sie? Die folgenden Wanderwege in Hessen und Rheinland-Pfalz sowie der IKK Südwest Erlebnisweg im Saarland sind sowohl für Anfänger als auch routinierte Wanderer bestens geeignet. Einfach QR-Code scannen und Navigationsdaten downloaden: