Konkrete Maßnahmen gefordert
Für die gesetzlichen Krankenkassen war die vergangene Legislaturperiode insbesondere durch die Einführung neuer Gesetze und damit hohe Ausgaben gekennzeichnet. Mit der neuen Regierung soll sich nun einiges ändern. Rainer Lunk und Ralf Reinstädtler, die Vorsitzenden des Verwaltungsrats der IKK Südwest, haben sich den Koalitionsvertrag angeschaut und fordern zum Handeln auf.
Eine alternde Bevölkerung mit immer mehr Pflegebedürftigen, steigende Arzneimittelpreise, kostenintensive Behandlungsmethoden – all das hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Leistungsausgaben kontinuierlich gestiegen sind. „Und natürlich hat auch die Pandemie ihren Anteil“, sind sich Lunk und Reinstädtler einig.
Rainer Lunk
Ralf Reinstädtler
Für 2022 rechnet die IKK Südwest mit Ausgabensteigerungen von etwa 4,6 Prozent. „Die aktuelle Kostenentwicklung hat dazu geführt, dass zu Beginn des Jahres insgesamt 19 Krankenkassen ihren Beitragssatz erhöhen mussten. Dabei konnte die IKK Südwest aufgrund ihrer soliden Haushaltsführung weiterhin, und dies nun schon fünf Jahreswechsel in Folge, auf einen gleichbleibenden und stabilen Beitragssatz setzen“, so Lunk und Reinstädtler.
Im aktuellen Vertrag der Ampel-Koalitionäre sind zwar allererste Reformansätze enthalten, für ein zukunftsfähiges und auf Dauer finanziell gut aufgestelltes Gesundheitssystem reichen sie aber bei Weitem nicht aus. „Uns fehlt der rote Faden. In vielen ihrer Vorhaben bleibt die Koalition zu unscharf.“ Gerade im Hinblick darauf, den Menschen in Deutschland auch in Zukunft eine bezahlbare Gesundheitsversorgung zu garantieren, sind Konkretisierungen, gute Ideen und der Wille zu deren Umsetzung dringend gefragt.
So setzt die IKK Südwest bereits seit Jahren verstärkt auf Digitalisierung und Prävention. „Beides sind Themen, die wir auch in der bundesweiten Gesundheitspolitik ganz weit vorn sehen. Denn werden sie konsequent umgesetzt, entstehen dadurch sowohl für das Gesundheitssystem als auch für die gesetzlich Versicherten große Vorteile.“
Zum Verantwortungsbereich des Verwaltungsrats gehören auch die Vorstandsverträge. Die darin enthaltenen Gehälter veröffentlichen wir gern im Sinne des Transparenzgedankens. Für das Jahr 2021 ergeben sich folgende Vergütungselemente:
Prof. Dr. Jörg Loth:
Bruttojahresvergütung einschl. Beitrag zur betrieblichen Altersversorgung: 196.002,23 Euro
Nutzung Dienstwagen: 8.340,00 Euro
Daniel Schilling:
Bruttojahresvergütung einschl. Beitrag zur betrieblichen Altersversorgung: 194.065,98 Euro
Nutzung Dienstwagen: 7.698,00 Euro